PV-Anlage Labertalhalle Geiselhöring: Richtigstellung & Medienkritik
Veröffentlicht von Friedliches Geiselhöring
Am 03. Juli 2025 haben wir hier unsere Kritik am Abbau der Bürger-PV veröffentlicht:
Geiselhöring: Abbau der Bürger-PV-Anlage – Friedliches Geiselhöring verurteilt das Vorgehen.
Darauf folgten am Samstag, 02. August 2025 Berichte in der Laberzeitung und auf idowa, die unserer Initiative Unwahrheiten unterstellen. Nach Sichtung der Unterlagen zur
PV-Anlage Labertalhalle Geiselhöring zeigt sich: Es gibt keinen öffentlichen Stadtratsbeschluss zum Abbau. Die kostenfreie Übernahme der Anlage durch die Stadt war vertraglich vorgesehen – und andere Kommunen haben genau das gemacht und profitieren bis heute. Irritierend ist, wie manche selbsternannten „Qualitätsmedien“ den Fall rahmen:
Patrick Fuchs (Straubinger Tagblatt/idowa) fiel schon früher mit der Aussage auf, ein fünffacher Familienvater aus Geiselhöring sei „einer der gefährlichsten Menschen im Landkreis“. Aus unserer Sicht setzt sich diese Stigmatisierung im PV-Fall fort: Schlagworte statt Belege, Rahmen statt Aufklärung. Deshalb legen wir die Fakten offen.
Was tatsächlich geschah
Nach 20 Jahren sollte die Bürger-PV laut Vereinbarung in den Besitz der Stadt übergehen; der erzeugte Strom wäre ab dann kostenfrei nutzbar gewesen. Andere beteiligte Kommunen haben übernommen und weiterbetrieben. Geiselhöring ist die Ausnahme: Hier wurde abgelehnt und abgebaut. Auf wiederholte Nachfrage wurde kein öffentlicher Beschluss genannt, der diese Entscheidung trägt. Parallel informierte der Bürgermeister den Stadtrat intern, dass der veröffentlichte Pressebericht nicht seiner eigenen Mitteilung an die Medien entspricht – eine öffentliche Klarstellung fehlt bis heute. Teile der ausgebauten Module wurden für Weiterverwendung aussortiert; eine Zweitnutzung auf städtischen Dächern (Eigenverbrauch) wäre technisch möglich gewesen.
Was die Presse daraus machte – und was fehlt
In den Artikeln heißt es, die Entscheidung sei ordnungsgemäß gefallen, ein „Gutachter“ habe abgeraten. Beides bleibt unbelegt: Weder liegt ein einsehbarer Ratsbeschluss vor noch ein veröffentlichtes Gutachten mit Datum, Auftrag und Kernaussagen. Statt Protokolle, Abstimmung, Gutachten und Mailkette offenzulegen, wird ein Unwirtschaftlichkeits-Narrativ erzählt. Das Problem ist nicht Meinung, sondern fehlende Belege.
Warum das wichtig ist
Es geht um Transparenz, wirtschaftliche Vernunft und Verantwortung. Wenn eine kostenfreie Übernahme möglich ist, andere Kommunen sie nutzen und hier trotzdem abgebaut wird, dann braucht es eine nachvollziehbare Begründung – schriftlich, einsehbar, prüfbar. Öffentlichkeit entsteht nicht durch Etiketten, sondern durch Aktenlage. Genauso wichtig: örtliche Fachbetriebe und Gewerbetreibende früh einbinden. Sie kennen Zustand und Modernisierung der Anlage, sehen Optionen für Zweitverwendung und Eigenverbrauch, sichern regionale Wertschöpfung und erhöhen die Akzeptanz. Transparente, wettbewerbliche Angebote mit klaren Kriterien (Technik, Wirtschaftlichkeit, Wartung) verhindern Fehlentscheidungen und unnötige Kosten.
Fragen an Rathaus und Redaktionen
- Wer hat wann den Abbau veranlasst – ohne öffentlichen Beschluss – und auf welcher Bewertungsgrundlage?
- Gibt es ein technisches oder wirtschaftliches Gutachten? Wenn ja, warum ist es nicht veröffentlicht?
- Warum wurde die Null-Kosten-Übernahme ausgeschlagen, obwohl Nachbarkommunen übernommen haben?
- Warum fehlt bis heute eine öffentliche Korrektur, obwohl intern auf Abweichungen zwischen Rathaus-Info und Presse hingewiesen wurde?
Was jetzt passieren muss
Wir erwarten eine öffentliche Richtigstellung, die Offenlegung aller entscheidungsrelevanten Unterlagen (Protokolle, E‑Mails, etwaige Gutachten/Angebote) und einen ehrlichen Vergleich: Weiterbetrieb bei kostenfreier Übernahme vs. Neubau – inklusive der Option Zweitverwendung auf städtischen Gebäuden. Qualitätsjournalismus zeigt Quellen, betreibt Gegenrecherche und trennt Nachricht von Kommentar. Persönliche Stigmatisierungen haben darin keinen Platz.
Weitere Hintergründe zu unseren Positionen: Wofür wir stehen | Bürgerbeteiligung
Externe Referenzen: idowa
Kurzüberblick (Stichpunkte)
- Bezug auf unseren Beitrag vom 03.07.2025; Medienberichte am 02.08.2025 (Laberzeitung/idowa).
- Kein öffentlicher Ratsbeschluss zum Abbau nachweisbar.
- Kostenfreie Übernahme war vertraglich vorgesehen.
- Andere Kommunen haben übernommen und profitieren – Geiselhöring nicht.
- Pressebericht wich von der Mitteilung des Bürgermeisters ab; keine öffentliche Klarstellung.
- Gutachten nicht veröffentlicht (keine Eckdaten).
- Zweitverwendung/Eigenverbrauch technisch möglich.
- Örtliche Fachbetriebe früh einbinden: Zustand, Modernisierung, Wirtschaftlichkeit, Akzeptanz.
- Medienkritik: Stigmatisierungen (u. a. Patrick Fuchs) statt Belege = kein Qualitätsjournalismus.
- Forderungen: Richtigstellung, Transparenzpaket, Wirtschaftlichkeitsvergleich Weiterbetrieb vs. Neubau.