Windkraft Geiselhöring Kritik: Widerstand nach GSW-Vortrag
Die Freie Wählergemeinschaft Friedliches Geiselhöring kritisiert den geplanten Ausbau der Windkraft in der Region deutlich. Anlass war ein Vortrag der Firma GSW am 28. Juli 2025 in Sallach, der scharfe Reaktionen aus der Bevölkerung hervorrief. In diesem Bericht analysieren wir die Inhalte des Vortrags – und warum die Windkraft in Geiselhöring Kritik auslöst.
Windkraft Geiselhöring Kritik: Klimaschutz als Totschlagargument
Schon zu Beginn stellte Herr Gold klar: „Klimaschutz ist Menschenrecht“, mit Verweis auf internationale Gerichtsentscheidungen. Gemeinden hätten laut ihm kein Vetorecht mehr beim Bau von Windkraftanlagen – eine These, die nicht unwidersprochen blieb. Während der Vortrag vordergründig der Windkraft gewidmet sein sollte, schweifte Herr Gold zunächst überraschend zum Thema Photovoltaik ab: Konkret zur kürzlichen Demontage der PV-Anlage auf der Mehrzweckhalle in Geiselhöring – eine sogenannte Bürgeranlage, die angeblich „unwirtschaftlich“ geworden sei, weil der Einspeisevertrag nach 20 Jahren ausgelaufen sei. Dass Herr Gold als Betreiber selbst die Entscheidung zum Abbau getroffen hat, gab er erst nach mehrfachem Nachhaken zu.
Dabei stellte sich heraus: Die Berechnungen, mit denen der Weiterbetrieb abgelehnt wurde, basierten offenbar auf einem falschen Strompreis. Während Herr Gold von 30 Cent pro kWh ausging, lagen die realen Bezugskosten der Stadt laut Anwesenden im Bereich von ca. 1 Euro pro kWh. Eine gravierende Differenz, die den Weiterbetrieb durchaus wirtschaftlich gemacht hätte. Die Frage, warum keine örtlichen Fachbetriebe in die Bewertung einbezogen wurden, blieb unbeantwortet. Noch verwirrender: Zwischenzeitlich war plötzlich eine „externe Firma“ verantwortlich für die Entscheidung – ohne konkrete Namensnennung oder schriftliche Dokumentation. Was nun stimmt, bleibt unklar.
Windkraft Geiselhöring: Windräder in windarmen Regionen?
Ein zentrales Thema war die geplante Errichtung von Windkraftanlagen in Regionen wie Geiselhöring, die laut Windatlas zu den windschwächeren Zonen Bayerns gehören. Auf die kritische Nachfrage, warum man nicht leistungsfähige Windräder in windreicheren Industriegebieten errichtet, entgegnete Herr Gold lapidar: „Industrie steht meist in windarmen Gegenden.“ Das müsse dringend überprüft werden – denn es drängt sich der Eindruck auf, dass wirtschaftliche Förderung über tatsächliche Effizienz gestellt wird.
Besonders zynisch wirkte seine Aussage auf die Frage einer Zuhörerin nach den Eingriffen in Natur und Landschaft:
„Daran werden wir uns gewöhnen müssen.“
Ein bemerkenswerter Kommentar – gerade von einem ÖDP-Mitglied, das doch eigentlich für den Schutz der Umwelt eintreten sollte.
Speicher statt Windkraft: Kritik aus Geiselhöring ernst nehmen?
Zahlreiche konstruktive Vorschläge aus dem Publikum – wie Speicherlösungen in Privathäusern, E‑Autos als Zwischenspeicher oder flächendeckende PV-Nutzung auf Dächern und Parkplätzen – wurden von Herrn Gold zwar als „absolut richtig“ bestätigt, jedoch sofort abgewiegelt mit dem Hinweis, die Regierung müsse das entscheiden. Technisch sei vieles möglich, politisch aber nicht gewollt – das müsse man so hinnehmen.
Kritik an Windkraftpolitik: Schwarz-Rot und die Bundesbremse
Interessant in diesem Kontext ist auch ein aktueller Bericht des Bayerischen Rundfunks vom 26. Juli 2025:
Schwarz-Rot: Bremst der Bund jetzt die Windkraft in Bayern aus? (Quelle: BR24)
Darin wird dargelegt, dass es der Bund selbst ist, der mit gesetzlichen Regelungen den Windkraftausbau in bestimmten bayerischen Regionen (besonders windschwache) infrage stellt. Die Frage, wie sinnvoll Windkraft in solchen Regionen ist, wird hier klar thematisiert – ein Thema, das im Vortrag von Herrn Gold kaum Beachtung fand.
Position der Freien Wählergemeinschaft Friedliches Geiselhöring
Die Freie Wählergemeinschaft www.friedliches-geiselhoering.de spricht sich klar gegen den geplanten Bau der Windkraftanlagen im Labertal aus. Derartige Projekte in windschwachen Gebieten halten wir weder für ökologisch noch wirtschaftlich sinnvoll. Die damit einhergehenden Eingriffe in Natur, Landschaftsbild und Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen.
Wir werden alle rechtlichen und politischen Möglichkeiten prüfen, um dieses Vorhaben zu verhindern.
Fazit: Mehr Nebel als Wind
Statt sachlicher Aufklärung blieb der Eindruck eines wirtschaftlich motivierten Werbevortrags – getarnt als Informationsveranstaltung. Dass dabei wesentliche Fragen unbeantwortet blieben, Daten ohne Nachweise präsentiert wurden und die Verantwortung für problematische Entscheidungen wie ein Ball hin- und hergeschoben wurde, ist bezeichnend. Die grüne Tarnung durch Herrn Golds ÖDP-Mitgliedschaft wirkt in diesem Zusammenhang fast schon zynisch – Umweltschutz sieht anders aus.